Baalbaki, Soumaya

Arabtango

Genre: Tango: Tango
Label: Forward Music Laufzeit: 36 min.
Code: fwd000010
EAN: 634479822100

Arabtango
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Detailinfos zu den Titeln

1 - otlob inaiya
soumaya baalbaki


2 - shaghalouni
soumaya baalbaki


3 - dakhalti marra fi gineyna
soumaya baalbaki


4 - la moush ana el abki
soumaya baalbaki


5 - ahwak
soumaya baalbaki


6 - bahlam ma'ak
soumaya baalbaki


7 - ahibak w'anta fakirni
soumaya baalbaki


8 - ashanak ya amar
soumaya baalbaki


9 - ya ashikata al wardi
soumaya baalbaki


 

Reviews

  Review : Stefan Franzen

Ein unabhängiges libanesisches Label tut sich hervor, um die Musik des Landes zu promoten. 'Forward Music' - das klingt zunächst nach progressiven Trends, meint aber eher das internationale Vorwärtsbringen heimischer Klänge. Im Fall von Frau Baalbaki handelt es sich sogar regelrecht um Nostalgie aus den Beiruter Salons der 1930er bis 1950er Jahre. Damals griffen Musiker und Komponisten aus den europäisch geprägten Metropolen Kairo und vor allem Beirut lateinamerikanisches Vokabular, namentlich Cha Cha Cha, Bolero und auch Tango auf, um nahöstliches Liedgut zu bereichern. Soumaya Baalbaki belebt die Funken der damaligen Mode neu - und die meisten von ihnen dürften wahre Entdeckungen für Tango-Hörer sein. Auch wenn das Genre schon vor etlichen Jahrzehnten im Nahen Osten Fuß gefasst hatte, greift die Dame mit dem faszinierend wendigen Alt keine alten Tangos des Kulturraums auf, sondern erneuert Klassiker, indem sie sie erstmals als Tango adaptiert - und dies mit sehr präsent klingender, vielschichtiger Textur eines zwölfköpfigen Ensembles. Dabei hat sie vier Kompositionen des auch in Europa bekannten Komponisten Mohamed Abdelwahab aufgegriffen, der oft für Libanons National-Ikone Fairouz geschrieben hat. Weitere Stücke stammen von Diva-Kolleginnen Leyla Mourad und Asmahan. Die orientalischen Gewürze verleihen der melancholischen Grundstimmung eine reizvolle Note: Geigen und Akkordeon umspielen sich chansonesk, ein Cello singt untergründig, die arabische Laute "Oud" tritt tremolierend hervor und verführt das Ensemble zu arabesken Abschweifungen. Darunter klappern dezent Tambourin-Akzente und leider etwas zu vordergründig tönt der E-Bass. Das Piano blitzt immer wieder mit hispanisch gefärbten Einwürfen hervor, und zwischendurch locken regelrecht jazzige Interludien, die die samtene Salonatmosphäre auflockern. Die Protagonistin offenbart ein Timbre, das mit glissandoreicher, dunkler Stimmgebung in jedem Stück erotisch betört und sich immer wieder genussvoll in die Ausschmückungen der Phrasen hineinlegt. Als Anspieltipp hierfür kann "Shaghalouni" herausgehoben werden, in dem sie sich nach der Vorstellung des Themas zu schwülen, leidenschaftlich-eruptiven Linien emporschwingt. Ein wehmütiges Gegenstück hierzu ist "Dakhalti Marra Fi Gineyna", in dem Akkordeon, Streicher und perlendes Piano einen wunderbar fließenden Unterbau zu Baalbakis sentimentaler Sinnlichkeit liefern. Ein klares Minus geht allerdings an die Aufmachung des Covers: Da die Scheibe kein Booklet begleitet, kann man über die Farbenpracht der blumigen Liebeslyrik leider nur spekulieren. Wer das letzte Album der Ägypterin Natacha Atlas mit dem Mazeeka Ensemble mochte, auf dem eine ganz ähnliche Retro-Stimmung verbreitet wurde, ist hier sehr gut aufgehoben.

in Tangodanza Nr. 3 - 2009


Stefan Franzen, 20090702

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